Muskelentspannung
In erster Linie setzen wir hierfür eine spezielle Muskelstimulation mit TENS ein, die sich seit über 40 Jahren bewährt hat. Hinzu kommen bei Bedarf Wärmetherapie und Reflexpunkttherapie. Wo nötig arbeiten wir mit Manualtherapeuten im Haus zusammen, so dass es auch möglich ist, z. B. Bissregistrierungen direkt im Anschluss an eine Therapie dort durchzuführen.
Haltungstherapie
führen wir nicht direkt in unserer Praxis durch, sondern kooperieren hierbei mit der Praxis Schrottenbaum im gleichen Haus, zwei Etagen höher. Dort werden z. B. Beckenschiefstände behandelt, Haltungskorrekturen über individuelle reflexaktive Einlegesohlen durchgeführt, usw.
Myozentrische Bisseinstellung
Die myozentrischen Techniken habe ich in den frühen 80-er Jahren von deren Urhebern, den Dres. Jankelson in Seattle im Nordwesten der USA erlernt und lehre sie seit 1986 systematisch in Deutschland im Institut für Temporo-Mandibuläre Regulation. Über die Jahrzehnte haben sich diverse Modifi-kationen ergeben, die mir dabei helfen, noch wesentlich schneller ans Ziel zu kommen.
Bissfindung mit dem FreeBite® System
Das von mir entwickelte FreeBite System erreicht über vorkonfektionierte Bissbehelfe, welche mit unterschiedlichen Füllstoffen beschickt sind, zunächst eine Abfederung der Zahnkontakte, dann einen Ausgleich und schließlich die Überführung in einen definitiven Biss, der dann auf einem individuell hergestellten Bissbehelf getestet werden kann.
Therapie mit Bissbehelfen
Manchmal sollen schicke Namen ein Konzept vermarkten, oder das Gefühl vermitteln, dass etwas ganz besonderes vollbracht werde. Ein typisches Beispiel ist die so genannte „Michigan-Schiene“. Kaum jemand weiß heute noch, was das eigentlich einmal war, eine Schiene nach dem gnathologischen Funktions-verständnis, wie sie in den 70-er Jahren an der University of Michigan in Ann Arbor, USA, zum Einsatz kam. Sie wurde stets im Oberkiefer getragen und hatte keine Kauflächen, sondern nur kleine Indentionen als Aufbiss für die Seitenzähne. Am wichtigsten nahm man eine ausgeprägte Front- und Eckzahnführung, welche vermeiden sollte, dass Kontakt auf den Seitenzähnen möglich war, außer der Unterkiefer stand in der zentrischen Relation, seiner rückwärtigsten Position zum Oberkiefer. Auch wenn der Name noch gerne verwendet wird, meist ist heute damit etwas ganz anderes gemeint!
Prinzipiell arbeite ich in meiner Praxis mit vorkonfektionierten Behelfen, planen Schienen, Myozeptoren und Orthesen:
Vorkonfektionierte Behelfe
Wir setzen routinemäßig den Aqualizer®, Aquasplint® Mini und FreeBite® ein. Der Vorteil dabei ist, dass dafür nicht einmal Abformungen und Modelle benötigt werden, der Aufwand also klein gehalten werden kann, bis sicher steht, dass der Biss einen nennenswerten Einfluss auf die Symptomatik hat.
Individuell angepasste FreeBite® Schienen
Der FreeBite ist so gestaltet, dass bei ganz unterschiedlichen Gebissformen eine möglichst effektive Entlastung der Kiefergelenke herbeigeführt wird. Soll er länger getragen werden, z. B. während der Nachtruhe, so können wir ihn mit einer individuell hergestellten weichen Schiene verbinden, die dann meist im Unterkiefer eingesetzt wird. So kann er seine abfedernde, oder ausgleichende Wirkung entfalten und gleichzeitig an Ort und Stelle fixiert sein.
Myozeptor
Der Myozeptor ist ein von mir entwickelter weicher Bissbehelf, der ein Okklu-salrelief und damit einen bestimmten Biss aufweist. Damit kann eine Bissposi-tion ausprobiert und optimiert werden, wobei die Elastizität den Tragekom-fort erhöht. Wir können den Myozeptor relativ schnell und kostengünstig in unserem Eigenlabor herstellen, allerdings werden dafür einigermaßen kom-plette Zahnreihen benötigt, denn er taugt nicht zum Ersatz fehlender Zähne. Jedoch gilt in meiner Praxis für den Myozeptor das gleiche, wie für harte Schienen: Wir fertigen sie in dem Kiefer an, in dem sie ihre Wirkung am besten entfalten können und folgen keinem vorgefassten Dogma zu Ober-, oder Unterkieferschienen.
Harte Schienen/Orthesen
Mit harten Schienen können wir auch fehlende Zähne in einem Kiefer ersetzen. Weiterhin haben sie den Vorteil, dass wir sie mit Kauflächen versehen können, so dass damit auch gegessen werden kann.
Plane Schienen
bieten kein Okklusalrelief und keine festgelegte Bissposition, erlauben jedoch die Abstützung auf den Seitenzähnen. Da man sich in keinerlei Konturen verbeißen kann, helfen sie besonders bei Parafunktionen, wie dem Zähnepressen, oder -knirschen.
CAD/CAM Orthesen in Frästechnik
Die Frästechnik hat den Vorteil, dass mit sehr dichten Kunststoffen gearbeitet wird, die nicht erhitzt oder chemisch behandelt werden. Daher entfällt eine Schrumpfung beim Abkühlen/Polymerisieren und sie sitzen im Allgemeinen auf Anhieb spannungsfrei. An der dichten, besonders gut polierbaren Ober-fläche setzen sich Beläge und Verfärbungen kaum an. Ist eine solche Schiene erst einmal am Computer konstruiert, kann sie praktisch auf Knopfdruck erneut ausgegeben und gefräst werden, was bei einem Verlust der Schiene besonders angenehm ist. Wir arbeiten bei deren Herstellung mit einem erfahrenen Labormeister zusammen.
Azetal-Orthesen in Spritzgusstechnik
Azetalkunstoffe sind zäh und biegeelastisch. Sie eignen sich besonders bei Schienen, die gleichzeitig als Prothese dienen und grazile Verankerungsele-mente beinhalten. Die Anfertigung ist etwas aufwändiger und wir arbeiten hier mit einem erfahrenen Speziallabor zusammen.
Prothetik
Eine prothetische Neuversorgung kommt in der Regel erst in Frage, wenn die Faktoren, die zur Symptomatik führen, zuverlässig identifiziert und unter Kontrolle gebracht sind. Auf dem Weg dorthin können wir kleine Laborarbei-ten, wie Unterfütterungen, in unserem Eigenlabor selbst erledigen. Bei Bedarf stehen uns erfahrene Laborpartner zur Herstellung von Zahnersatz, angefan-gen bei einzelnen Kronen, über die Versorgung von Implantaten bis hin zu Teleskop- und Totalprothetik zur Verfügung.
Korrektur der Kauebene
Die Kauebene ist vielleicht die am meisten vernachlässigte Schädelebene. Nicht bei jedem schafft eine schiefe Kauebene Probleme, so, wie auch nicht jedes Haus einstürzt, das auf einem schiefen Fundament steht. Ist es jedoch ohne großen Aufwand möglich, eine schiefe Kauebene zu korrigieren, bzw. ist die Neuanfertigung einer prothetischen Arbeit sowieso nötig, so macht es keinen Sinn, ein solches Problem zu ignorieren. Für die Vermessung und Korrektur der Kauebene habe ich eine eigene Systematik entwickelt, welche sowohl in unserem Eigenlabor, als auch bei der Kooperation mit gewerblichen Labors zum Einsatz kommt.