Dienstag, 5. Januar 2010
Dienstag, 5. Januar 2010
Zahnschmerzen
Zahnschmerzen haben lokale Ursachen, daher sind sie auch lokal provozierbar, durch Wärme/Kälte, Belastung oder Erschütterung.
Man muss sie unterscheiden von Schmerzen, die auf Zähne übertragen werden und eine ganz andere Ursache haben. Vergleichbar ist das mit dem Gefühl, wenn man sich den „Musikknochen“ am Ellenbogen anstößt und ein Brennen im kleinen Finger spürt. Am kleinen Finger wäre dieser Schmerz ebenso falsch behandelt, wie ein übertragener Schmerz am Zahn.
Zahnschmerzen können wegen einer Reizung des Zahnnerven entstehen, oder wegen einer Entzündung im Zahnhalteapparat. Der Zahnnerv kann gereizt werden, wenn das durchlässige Zahnbein (Dentin) Reizstoffen aus dem Speichel ausgesetzt ist. Das kann in Folge einer Zerstörung des schützenden Zahnschmelzes (Karies) passieren, aber auch, weil eine Füllung oder Krone nicht mehr dicht abschließt, oder weil die Zahnwurzel durch zurückgehendes Zahnfleisch entblößt ist. Typischerweise treten solche Schmerzen auf, wenn man Obst mit hohem Säuregehalt isst, oder Süßigkeiten. Auch die Empfindlichkeit auf kalt kann ein frühes Symptom sein.
Der Zahnhalteapparat kann aufgrund von Fehlbelastungen entzündet sein, wie sie durch eine okklusale Störung auftreten. Die andere Möglichkeit ist eine chemische Reizung durch Zerfallsprodukte, wie sie von einem abgestorbenen Zahnnerven abgegeben werden. So kann auch ein „toter Zahn“ noch Schmerzen machen! Eine solche Entzündung kann auch durch einen Parodontalabszess entstehen, der meist in einer tiefen Zahnfleischtasche seinen Anfang nimmt. In jedem dieser Fälle ist der Zahn auf Berührung oder Belastung empfindlich.
Eine weitere Möglichkeit ist die so genannte „Infraktur“, ein Sprung im Zahnschmelz, durch den der empfindlich innervierte Übergang zwischen Zahnschmelz und Zahnbein gereizt wird. Hier treten beim Essen kurze helle Schmerzen auf, wenn man eine ganz bestimmte Stelle an dem betroffenen Zahn belastet.